DIE COMEDIAN HARMONISTS - Altes Schauspielhaus Stuttgart

K.S.: Zusammen mit dem genialen musikalischen Leiter Florian Fries, dem Choreographen Mario Mariano und der Ausstatterin Barbara Krott (eingespieltes Team) und einem perfekt zusammengestellten Ensemble war diese Arbeit eine helle Freude. Die Comedian Harmonists mussten sich auf dem Höhepunkt ihres Welterfolges trennen, weil die Nazi-Regierung den drei jüdischen Mitgliedern der Gruppe Auftrittsverbot erteilt hatte. In dieser biographischen Revue wird in Dialogszenen zwischen den großen Hits die Geschichte von der Gründung des Gesangsensembles bis zum bitteren Ende erzählt. Die Stuttgarter dankten es uns mit wochenlang ausverkauften Vorstellungen und Standing Ovations.

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PRESSE:

"Überbordender Spaß mit Haltung - Vielleicht, weil es sich derzeit wieder so anfühlt, als würden gleich mehrere Staaten in die nächste Diktatur, den nächsten Tanz auf dem Vulkan hineintaumeln, stehen Stücke wie dieser Liederabend wieder häufig auf dem Spielplan. Genau wie damals in den 1920er- Jahren machen die Schlager der Comedian Harmonists noch immer Spaß, zumal in einer musikalisch so mitreißenden Interpretation wie im Alten Schauspielhaus in Stuttgart ... Anfangs klingt es noch hart und schräg, auch die Original-Combo probte monatelang vor dem ersten Auftritt, aber dann hört man zum ersten Mal die Harmonien, der Klang bekommt eine Eigendynamik, und es wird immer besser, immer leichter. Auch dieses langsame Herantasten an die Perfektion gehört zu Klaus Seifferts Inszenierung, mit der er in einem eher minimalistischen Stück für Bewegung und für Komik sorgt.... Es ist ein Abend von der Sorte, wo man sich endlose Zugaben erklatscht."
(Angela Reinhardt, EZ)

"Bis heute kennt man die Ohrwürmer der Comedian Harmonists von „Wochenend und Sonnenschein“ bis „Mein kleiner grüner Kaktus“ und all die anderen Schlager, die vielfach kopiert und nachgesungen wurden. Im Alten Schauspielhaus kann man diese erfrischenden Lieder nun alle wieder hören – mehrstimmig dargeboten von einer Truppe, die dem Original musikalisch definitiv das Wasser reichen kann. Was die fünf Sänger und Florian Fries am Klavier präsentieren, dat is jut – und wurde vom Stuttgarter Premierenpublikum so emsig bejubelt wie die originalen Comedian Harmonists bei ihrem ersten Auftritt 1928 in Berlin."
(Adrienne Braun, Stuttgarter Nachrichten)

"Dass er (der Abend) aber mehr ist als nur eine musikalische Reminiszenz an die alten Schlager, das gelingt vor allem auch deshalb, weil sich die sechs, zu denen sich noch Uwe-Peter Spinner gesellt, der eine ganze Reihe von Nebenrollen beisteuert – vom Kneipenwirt über Konzertagenten bis zu Nazischergen – auch als hervorragende Schauspieler erweisen. Die zügige Inszenierung füllen sie stets mit Leben und verleihen ihren Figuren auch in der Knappheit der Szenen Profil und Charakter. Und so ist diese Revue auch ein Zeitdokument, wie die Nazis die Kultur, die auch durch viele jüdische Künstler bereichert wurde, zerbrachen und gleichschalteten. ... Die Revue leistet sich sogar noch den Luxus, nicht einfach schwarzweiß zu malen, sondern sie zeigt auch sehr subtil auf, wie sich die nichtjüdischen Gruppenmitglieder, ohne Nazis zu sein, aus Feigheit, Eigeninteressen, Naivität, Dummheit und Egoismus mühelos vor den Karren der Nazis spannen lassen und so ihren Teil zum bitteren Ende der Gruppe beitragen. Seiffert hat das alles klug in Szene gesetzt, das Publikum zeigt sich begeistert und lässt die Künstler erst nach mehreren Zugaben von der Bühne..."
(Arnim Bauer, LKZ)